22.&23.Nov.2010 Fahrt von Chiang Mai über Bangkok nach Siem Reap
25. November 2010 von philipp
Heute hatten wir mal wieder einen Reisetag eingeschoben, um in das Nachbarland Kambotscha einzureisen. In der Stadt Siem Reap wollen wir uns das Weltwunder „Ankor Wat“ anschauen.
Nachdem wir am frühen Vormittag aus unserem Zimmer im Mr. Whisky Hostel ausgescheckt hatten, konnten wir unsere Rucksäcke glücklicherweise bei Freunden im Zimmer unterbringen. Wir hatten es uns dann in unserer Lobby gemütlich gemacht und mal wieder den Blog aktualisiert. Am Nachmittag hab ich dann den längst überfälligen Entschluss gefasst und bin gemeinsam mit einem anderen Deutschen zum Friseur gegangen. Das war gar nicht so einfach, den Damen zu verklickern, wieviel sie wo abschneiden sollen. Aber das Ergebnis ist gar nicht so schlecht und für knappe vier Euro inklusive einer gigantischen Kopfmassage auch noch ziemlich günstig.
Um 18:30 sind wir dann von einem túk-túk Fahrer zum Bus Richtung Bangkok gebracht worden. So sind wir also doch noch mal mit nem túk-túk gefahren, nach unserem Erlebnis in Bangkok. An der Busstation angekommen, kam es erstmal zu Verwirrungen. Die Busbegleiterin wollte unser Ticket sehen und ist ganz schön pampig geworden, als klar war, dass unser Ticket noch nicht bezahlt war. Ganz bestimmt nicht unser Fehler, dachten wir. Wir hatten ja über das Reisebüro gebucht und dort alle Posten bezahlt. Plötzlich tauchte von irgendwo her ein Mann mit seinem Roller auf und hat das Ticket bar für uns bezahlt. Verstehe einer diese Vorgehensweise.
In der Zwischenzeit hatte Nicole schon mal sämliche Sitze im Bus probegesessen und war zu dem Entschluss gekommen, dass die uns zugewiesenen Plätze die miesesten überhaupt waren. Auf eine Nachfrage bei Mrs. Busbegleiterin kam aber nur eine pampige Antwort mit einem „Der Bus ist voll“ zurück. Also mussten wir uns mit unseren Plätzen begnügen. Da direkt vor uns eine Art Ballustrade war, konnten wir, nachdem wir unsere Sitze in einer halbe Liegeposition gedreht hatten, unsere Füße nirgends mehr lassen. Außerdem warn unsere die ersten Plätze an der Treppe nach oben und immer wenn unten jmd. auf Klo war, kam der Gestank direkt zu uns hoch, juhu. Wenigsten schien der Bus pünktlich abzufahren, dachten wir…bis wir an drei weiteren Punkten in Chiang Mai Halt gemacht hatten um weitere Fahrgäste einzusammeln. Letztendlich hatten wir die Stadt um 21:00 Uhr mit zwei Stunden Verspätung verlassen. Diese Verspätung wollte der Fahrer wohl auf dem Weg wieder reinholen und so sind wir mit einem Affenzahn und einigen riskanten Mannövern Richtung Bangkok gerast. Plötzlich mussten wir an einer Straßensperre anhalten und wurden von der Polizei kontrolliert. Pässe raus und abwarten, was passiert. Erklärungen dazu gab’s nicht; Probleme mit Passagieren zum glück auch nicht. Also ging’s weiter. Eine gute Stunde später wurde diese Prozedur nochmal durchgespielt. Naja, zum Glück war alles gut. So unfreundlich sahen die Polizisten jetzt auch nicht aus. Zwischendurch wurde der Motor während einer Pipipause noch mit einem Wasserschlauch gekühlt und um 05:10 Uhr sind wir dann knappe 50 Minuten zu früh in der Hauptstadt Thailands angekommen.
Es war irgendwie schon angenehm, das Packet in dem Reisebüro gebucht zu haben. Zumindest musste man sich so um nichts kümmern. Wir waren den Organisationstalenten der TAT Mitarbeiter so aber auch wahllos ausgeliefert. Es schien aber alles nach Plan zu laufen. Um kurz vor 07:00 Uhr stand ein Minivan vor uns und nahm uns mit in Richtung kambodschanische Grenze. Zum Glück war dieser Bus nicht bis auf den letzten Sitz voll, so dass wir noch ein wenig die Augen zumachen konnten.
Wir hatten bei unseren Lonely Planet Recherchen viel über Tricksereien beim Grenzübergang nach Kambotscha gelesen. Hier sollen unseriöse Unternehmen viel zu hohe Visagebühren verlangen. Zudem soll die Busfahrt vom Grenzübergang Poipet / Aranya Prathet bis nach Siem Reap derart ungemütlich gestalten werden, so dass die Reisenden mit dem erstbesten Hostel vorlieb nehmen, zu welchem sie gebracht werden. Aber wir hatten ja schon ein Hostel gebucht, genau wie die gesamte Busfahrt. Uns sollte das also nicht betreffen.
Da wäre dann also nur noch das Visum, an das wir an der Grenze kommen sollten. Doch seltsamerweise hatten wir ca. 3 Km vor der Grenze, gemeinsam mit mehreren anderen Minivans, einen letzten Stop eingelegt. Dort sollten wir dann mehrere Formulare ausfüllen und unsere Passbilder abgeben. Als alles fertig war sollten wir noch die US$35 Gebühr bezahlen. Auch wenn uns das ganze leicht unseriös erschien, hatten wir alles gemacht, was die Leute von uns wollten. Schließlich war ja alles über das Reisebüro gebucht. Und das wird ja angeblich von der Regierung kontrolliert. Schließich kam dann auch unser Pass wieder zurück und siehe da, das Visum für die Einreise nach Kambotscha war drin.
Mit einem anderen Minivan und einer ganz anderen Reisegruppe ging es dann die letzten Kilometer bis zur Grenze, wo man uns genau gezeigt hatte, wie wir weiter vorgehen sollten. Nach mehreren Warteschlangen und einigen Stempeln im Reisepass standen wir dann endlich im Königreich Kambodscha. Die „Guides“ hatten schon ziemlich streng ein Auge darauf, dass wir alle Beisammen bleiben würden. Nach einer halben Ewigkeit Warten in der Schlange hatten wir endlich unseren Einreisestempel und wurden dann mit allen Anderen in einen Kleinbus verfrachtet. Dort hat man uns gesagt, dass alle, die ein Taxi für die Weiterreise nach Siem Reap gebucht haben in wenigen Minuten ab dem Busterminal abfahren würden und innerhalb von zwei Stunden ankommen sollten. Alle Anderen würden eine weitere Stunde warten müssen, um mit einem Bus die angeblich fünf Stunden dauernde Fahrt in den gleichen Ort anzutreten. Wir gehörten zur letzteren Gruppe. Frechheit. Das war uns zu lange. Schließlich waren wir schon seit knappen 20 Stunden unterwegs.
Ein Mann hat sich uns dann im Busterminal als Chef des Hauses ausgegeben und uns eine Alternative angeboten. Wir könnten auch für 300 Baht pro Person die zwei Stunden Fahrt nach Siem Reap antreten, anstatt den bereits bezahlten Bus zu nutzen. Ein kurzer Besuch von mir bei den wartenden Taxifahrern hat dann die ganze Masche auffliegen lassen. Die Fahrer hatten tierische Angst, den Mund auf zu machen. Nur einer hatte sich ganz vorsichtig getraut, uns ein „Cheaper, cheaper!“ zuzuflüstern. Das war also alles ein abgekartertes Spiel. Wir wurden an einen abgelegenen Ort gekarrt und hatten nur zwei Alternativen. Sechs Stunden für lau oder zwei Stunden für 20US$ bis zum Hotel. Da wir endlich ankommen wollten, hatten wir uns mit einem Pärchen zusammengetan und mal wieder in die Tasche gegriffen.
Im Hotel angekommen, hatte uns dann die nächste Überraschung erwartet. Das „Hilton Angkor“ verspricht etwas mehr, als es tatsächlich bietet. Kurz nach unserer Ankunft war erstmal das Wasser weg. Laut zwei Schwedininen, die schon ein paar Tage hier wohnen, wohl nichts ungewöhnliches. So richtig kommunizieren konnten wir mit den Bediensteten auch nicht. Auf meine Frage, wo denn ein Telefon sei, gab es keine konkrete Antwort. „Outside, outside!“ Naja, was solcheVerständigungsschwierigkeiten bewirken können, hatten wir ja schon mit den túk-túk Fahrern in Bangkok erfahren. Wir sind also gespannt, was unser Aufenthalt in Kambodscha noch so mit sich bringt. Der Einstieg war schon mal nicht so prikelnd. Zu allem Überfluss hatten wir dann noch erfahren, dass das Visum für die Einreise direkt an der Grenze nur US$20 gekostet hätte. Auch die Zimmer im „Hilton Angkor“ würden nur 200 Baht kosten und nicht 700 Baht, wie unser Reisebüro uns berechnet hatte. Dann sind wir aber erstmal schlafen gegangen, denn am nächsten Morgen wurden wir um 05:00 Uhr abgeholt, um den Sonnenaufgang am Angkor Wat mitzuerleben.