18.Dez.2010 Melbourne Goal und St.Kilda
25. Dezember 2010 von philipp
Heute hatten wir unseren Tag mal wieder auf dem Queen Victoria Markt begonnen. Dieser Markt ist wirklich unglaublich. Hier gibt es fast so viel wie im Mustafa Center in Singapur… nur viel frischer! Mittlerweile hatten wir den Preisschock überwunden und sind zum ersten Mal ein wenig shoppen gegangen. Ich hatte mir eine graue Baumwoll-Jogginghose gekauft, da das Wetter hier echt nicht so sommerlich ist, wie es sein sollte. Nicole hatte sich neben einem Kleid für wärmere Tage noch eine lange Hose gekauft. Außerdem hatte sie sich in ein Didgeridoo verliebt, welches sie seither begleitet. Anschließend hatten wir uns noch mit Bananen und Äpfeln eingedeckt, denn morgen sollte es auf die Great Ocean Road gehen.
Angeblich ist das Melbourne Goal die Touristenattraktion, die am häufigsten besucht wird. Das Goal ist ein altes Gefängnis, welches in den Jahren von 1820 – 1890 geöffnet war und in dem unzählige Todesstrafen verhängt worden waren. Unter anderem ist hier auch Ned Kelly erhängt worden. Wir hatten Glück, denn wir konnten eine Art Theateraufführung miterleben, welche die Lebensgeschichte des berüchtigten Bankräubers erzählt und nur zwei Mal wöchentlich aufgeführt wird. Anschließend hatten wir noch das ganze Gefängnis erkundet und die Geschichten der Insassen gelesen, die in den jeweiligen Zellen ausgestellt waren.
Nach dem Goal waren wir bereit, uns selbst einmal in eine Zelle einschließen zu lassen. Im Nachbargebäude hatte uns eine recht kleine Wärterin empfangen, die uns ohne Ausnahme wie Sträflinge behandelt hatte. Selbst die kleinsten Teilnehmer sind von ihrer strengen Art nicht verschont worden. Die Frau Sergeant hatte uns dann (Männlein/Weiblein getrennt) für einige Minuten in eine Zelle eingeschlossen und das Licht ausgemacht. War schon etwas unheimlich, aber zum Glück war der Spuk ein paar Minuten später wieder vorbei. Dann hatten wir noch das restliche Präsidium besichtigt und konnten sogar unsere persönlichen Verbrecherkartei-Fotos machen. Frontal, Profil-Links, Profil-Rechts und fertig war unsere australische Verbrecherkartei. Für Nicole war das auch mal eine Begegnung der anderen Art. Diesmal stand sie auf der gegenüberliegenden Seite und musste den Anweisungen Folge leisten.
Nachdem wir den Gefängnisalltag getestet hatten, hatten wir die Tram in Richtung Meer genommen. In St. Kilda angekommen gab es zum ersten Mal Fish&Chips. Mhmmmm… sehr lecker. Der Strand und die Beachfront waren eine ganz nette Abwechslung zum Stadtleben in Melbourne. Aber ohne Sonne war die Umgebung auch nicht wirklich zu genießen.
Irgendein Open Air Festival war hier gerade am Start, aber wir haben nur von außen ein bisschen die Musik genossen und sind dann weiter. Denn wir hatten keine Karten und waren auch schon ziemlich fertig für den Tag.
So hatten wir uns nach dem Abendessen bei einem Italiener wieder auf den Weg gemacht und sind zurück ins Hotel gefahren.