Nikki's und Philipp's Weltreise

Ich war so kaputt, dass ich nach dem Duschen nur noch ins Bett gefallen bin. Vorbeugend hatte ich mir allerdings Ohrstöpsel in die Ohren gestopft. In einem 10er Zimmer ist die Wahrscheinlichkeit ja doch ziemlich groß, dass man gestört wird. Philipp hatte keine drin und hat es bitter bereut, als gegen 4:00 Uhr drei oder vier Typen reingepoltert sind und erstmal ne‘ halbe Ewigkeit in ihren Taschen gewühlt haben. Ich hab von all dem nix mitbekommen, hatte aber auch nicht den allerbesten Schlaf, weil ich dank der Klimaanlage gefroren habe und öfters aufgewacht bin.

Nun ja, um 9:00 Uhr hat Philipp mich geweckt und wir haben das „geniale“ inklusive-Frühstück, was aus Toast, Butter und Marmelade sowie Tee oder Pulverkaffee bestand, genossen. Immerhin besser als nix.

Anschließend haben wir uns auf den Weg zur Busstation des Touribusses gemacht. Hier gibt es einen Bus für 12 SPD, der den ganzen Tag sämtliche Sehenswürdigkeiten abklappert und man kann immer wieder zwischendurch aussteigen und wieder aufspringen, wo man will. Unsere erste Station war Marina Bay am Singapur Flyer. Das ist eine Art Riesenrad (164m hoch) mit ziemlich großen Kabinen (etwa 15-20 Leute und man ohne Probleme rumlaufen), in denen man auch ein Weihnachtsessen, Businessmeetings oder Hochzeitszeremonien buchen kann. Eine Tour dauert 30 min und kostet ansich 29,50 SPD. Da wir aber diesen Touribuspass hatten, mussten wir nur 23,60 SPD zahlen (juhu, gespart!). Das „Riesenrad“ steht direkt am Wasser und quasi über der Formel-1-Strecke. Wir haben kleine elektronische Reiseführer bekommen, die man sich ans Ohr hält und die einem während der Fahrt alles mögliche über das, was man da bestaunt kann, erzählen. Die Fahrt und die Aussicht haben sich auf jeden Fall gelohnt.

Anschließend mussten wir natürlich nochmal auf die Formel-1-Strecke und ein paar Siegerposerfotos machen. Die Strecke kann man mit Skates oder Fahrrädern befahren oder einfach ein bisschen herumschlendern.

In unmittelbarer Nähe befindet sich ein richtig geniales Hotel, bestehend aus drei Türmen mit einer Plattform im, ich weiß nicht wievielten Stock, die die Türme miteinander verbindet. Von der Plattform hat man angeblich eine noch bessere Sicht, da es noch Höher ist als der Singapur Flyer. Außerdem befindet sich dort oben ein großer Schwimmingpool für Hotelgäste mit einem sehr schönen Garten und ein Casino. Da man aber wieder Eintrittsgeld verlangt hat, haben wir uns das Erlebnis gespart.

An der nächsten Station wollten wir nun wieder auf unseren Touribus aufspringen. Offensichtlich sind wir für das ansich echt geniale und übersichtliche System trotzdem zu blöde gewesen, denn nachdem wir 10 min. gewartet hatten, kam der Bus zwar, fuhr aber fröhlich an uns vorbei. Zu dumm, die richtige Station war zwar in Sichtweite, aber auch alles Laufen hat nix geholfen, der Bus hielt an und fuhr ohne uns weiter. Also wieder weiter laufen. In einem der zahlreichen Einkaufszentren haben wir uns dann ein bisschen umgeguckt. Im Fun and Digital Mall hatte ich eigentlich nur Elektronik erwartet, aber es gab weit mehr als das. Ein Weihnachtschor hat in der Mitte fröhlich ein paar Lieder geträllert, aber Weihnachtsstimmung kam bei uns nicht auf.

Da wir den nächsten Bus nicht wieder verpassen wollten, haben wir diesmal zweimal geguckt und es hat geklappt. Diese Bus hat uns nach Chinatown gebracht, wo wir ein bißchen herumgelaufen sind und in einem der food courts etwas gegessen haben.

Unsere nächste Station sollte der botanische Garten sein, der ziemlich weit westlich in der Stadt liegt und den wir heut wenigstens noch mal kurz angucken wollten, bevor er schließt. Für den morgigen Tag hatten wir nämlich andere Pläne und wussten jetzt schon das wir nicht mehr in die Ecke kommen würden. Der Garten ist tatsächlich so schön, wie behauptet wird. Eine wunderschöne Parkanlage, die mich im ersten Moment an Planten und Bloomen erinnert hat lag vor uns. Überall waren Leute, die entweder Fussball gespielt haben, Laufen waren oder sich einfach nur ein bißchen vom hektischen Stadtleben ausgeruht haben.
Am liebsten hätten wir uns dazugelegt, denn unsere Füße haben nach ein bisschen Erholung geschriehen. Aber wir wollten noch den Orchideengarten angucken, also hin da und feststellen, dass es wieder Eintritt kostet, der Garten um 19:00 Uhr schließt und um 18:00 Uhr der letzte Einlass ist. Es war 18:15 Uhr, verdammt. Ich hatte mich kurz umgedreht und als ich wieder zu Philipp geguckt habe, stand der auf einmal hinter dem Drehkreuz im Orichideengarten (eine kleine Tür daneben stand offen und die Frau an der Kasse saß mit dem Rücken zum Eingang). Also zack hinterher und schon waren wir beide drin und hatten noch 45 min. uns umzugucken, was uns definitiv reichen würde. Was gibt’s im Orchideengarten schon zu sehen? Na Orchideen *grins*. Die Anlage war super gepflegt und ganz nett anzugucken mit einem Cool House (wo Regenwaldklima nachempfunden wird) und und und.

Gegen 19:30 Uhr sind wir dann vom Botanischen Garten zu unserer letzten Station des Tages, zur Orchard Road mit dem unfreundlichsten Busfahrer überhaupt gefahren. Ich glaube, er mochte seinen Job nicht wirklich oder hatte nach 20 Runden durch die Stadt die Schnauze voll. Auf jeden Fall hat er unsere Fragen nicht wirklich beantwortet und wurde ein bisschen lauter und hat uns nur angenuschelt. Naja, wir würden schon das finden, was wir wollten. Die Orchard Road ist DIE Einkaufsstraße überhaupt und ganz Singapur war auf den Beinen im Weihnachtsshoppingstress wie es scheint. Die Straße ist total voll mit Weihnachtsbeleuchtung und an ganz vielen Ecken waren wieder Chöre zu finden, die Weihnachtslieder gesungen haben. Als eine Gruppe „I’m dreaming of a white christmas“ angestimmt hatte, meinte ich nur, da können sie aber lange träumen. Wir haben geschwitzt wie die Blöden, aber ein kleines bisschen Weihnachtsfeeling ging nun auch an uns nicht mehr vorbei.

Gegen 21:30 Uhr haben wir den letzten Touribus genommen und als wir eingestiegen sind, mussten wir erstmal lachen, weil wieder der frustrierte Busfahrer drin war. Naja, er hat uns nach „Hause“ gebracht, auch wenn er an unserer Station erstmal vorbei gefahren war, weil er dachte, wir würden woanders hin wollen. Jaja, blabla.
Im Hostel angekommen, waren wir schon wieder ziemlich ko, aber Philipp ist gegen 00:30 Uhr noch mit Harris losgezogen uns hat was gegessen. Ich bin im Hostel geblieben und war gegen 01:30 Uhr im Bett, wieder mir Ohrstöpsel und wieder habe ich gefrohren, obwohl ich mehr anhatte.