16.Jan.2011 Camper abholen; Christchurch – Lake Pukaki
19. Januar 2011 von nicole
WAHNSINN !!!!! Neuseeland ist toll. Philipp und ich waren heute, nachdem wir die Stadt verlassen hatten und einige Kilometer gefahren waren, von der Landschaft schon ziemlich begeistert, aber als wir dann um einige Bergketten gefahren waren und vor uns plötzlich ein unbeschreibliches Panorama am Lake Tekapo aufgetaucht ist, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aber der Reihe nach……
Unsere letzte Nacht bei Sigrun und Mark endete etwas zu früh. Gegen 02:40Uhr habe ich draußen irgendein komisches Geräusch gehört und anschließend Hundegebell. Als ich mich schon fragte, wer da draußen um die Häuser schleicht, schrie jmd. „Come on, get me“ und hat irgendwie das Hundegebelle nachgemacht. Naja, irgendein Besoffener dachte ich dann, war ja schließlich Samstag Nacht und vielleicht war man feiern.
Als wir dann aber von Geschrei und Gebrüll um kurz vor sechs wieder aufgeweckt wurden, wussten wir, das hatte andere Hintergründe. Es schien ein lautstarker Streit auf der Straße in Gange zu sein. Männer haben sich angebrüllt und plötzlich schrie eine Frau sehr laut und offensichtlich verängstigt. Ich war schon aus’m Bett, als Sigrun kam und meinte, ob ich schnell mal mitkommen kann, ein Mann würde irgendwie eine Frau zusammenschlagen. Dass Mark schon auf der Straße war, hab ich nicht mitbekommen. Klar, also schnell Hose über und raus. Hier waren zwei Typen und drei Frauen. Die beiden Männer haben sich kontinuierlich angebrüllt, einer war sehr aggressiv und Mark war dabei, die zu trennen bzw. getrennt zu halten. Eine Frau hat ebenfalls versucht den Mann zu beruhigen. Als Mark zu mir meinte, dass irgendwo ein Messer sei, war ich hellwach. Er war schon am Telefon und hat die Kollegen gerufen. Die Lage hat sich langsam beruhigt, aber richtig friedlich war’s nicht. Während Mark den einen Mann in Schacht hielt, hab ich den anderen im Auge behalten. Als dieser plötzlich vor hatte ins Haus zu gehen, hab ich mich dazwischen gestellt und versucht ihn davon abzuhalten. Er fand’s nicht so witzig, aber ist dann zum Glück doch zurück Richtung Auffahrt gegangen. Kurze Zeit später trafen dann die Kollegen ein, mit Hundeführer.
Es stellte sich heraus, die waren wohl alle feiern bis auf den einen Mann. Naja, auf jeden Fall hat dieser eine der Frauen geschlagen und deren Bruder hat nun versucht sie zu verteidigen und ist dabei ein bisschen durchgedreht. Er hatte auch ein Messer in der Hand, das ging aber die ganze Zeit nur gegen den anderen Mann und zum Glück nicht gegen uns. Zwei Autos sind durch Faustschläge bzw. Ziegelsteinwürfe auch demoliert worden. Ende der Geschichte war, dass einer der beiden auf jeden Fall in das behördliche Taxi einsteigen durfte und mitgenommen wurde.
Nach der Aufregung gab’s erstmal einen Tee und nach kurzer Überlegung ging’s zurück ins Bett, denn wir wollten ja unseren Camper später abholen und hatten noch einiges vor uns. Zwei Std. später mussten wir dann aber wirklich aufstehen und sind nach dem Frühstück und einem Abschiedsfoto von Sigrun und Mark zu der Abholstation für unseren Camper gebracht worden. Hier mussten wir uns erstmal eine DVD über den Camper angucken und mussten uns dann mit Heidi auseinander setzen. Heidi ist offensichtlich zuständig für die Deutschen Gäste, da sie Deutsch spricht, naja wenn man das so nennen kann (kein Akzent, aber grammatikalisch naja). Als Heidi sagte, sie müsse uns über 3000 neuseeländisch Dollar berechnen, fanden wir sie irgendwie nicht mehr so sympathisch *g*. Es ging um den Selbstbehalt der Versicherung, der im Vorwege eingezogen wird und 14 Tage nach Rückgabe erstattet wird, sollte alles in Ordnung sein. Sigrun fand das auch ’ne Frechheit und hat versucht uns zu helfen, aber es hat alles nix genützt. Damit wir mit meiner Karte weiterhin Geld für Benzin, Lebensmittel und Ausflüge abheben können, wollten wir das ganze auf Philipps Karte buchen. Vielleicht lag’s an dem Schlafdefizit oder der Verwirrtheit, aber Philipp hat leider seine PIN falsch eingegeben und seine Karte wurde gesperrt. Ahhh, was nun? Mark hat uns schon angeboten, auf seine Karte was zu buchen, aber das kam absolut gar nicht in Frage. Nach einem Notanruf zu Hause (danke Chris) wurde Geld transferiert und ich konnte mit meiner Karte zahlen (hoffentlich kann ich nun am Automaten auch noch abheben). Der nächste Clou kam dann, als Heidi meinte, in der Versicherung wäre das High Top nicht mit drin, wenn das kaputt geht, müssten wir das extra zahlen und bei zwei verschiedenen Schäden würden auch mehr Kosten anfallen. Wir hatten echt die Schnauze voll. Bucht was anderes, aber nicht bei Apollo bzw. Cheapa Camper.
Sigrun und Mark haben die ganze Zeit mit uns gewartet, mussten dann aber irgendwann los und wir mussten uns verabschieden. Die Zeit in Christchurch werden wir in wundervoller Erinnerung behalten. Wir wurden so herzlich aufgenommen und haben uns super wohl gefühlt bei Sigrun, Mark und Max. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber unsere Zeit in Christchurch war ja leider begrenzt. Jeder hat sich nochmals in den Arm genommen und das nächste Treffen, diesmal in Hamburg, wurde fest versprochen. Sigrun, Mark und Max, ihr wart super! Danke nochmals.
Nachdem wir den halben Camper gekauft hatten, die Batterie nochmals getauscht und Wasser nachgefüllt wurde, konnten wir endlich los. Erstmal ging’s ins Warehouse und in den Supermarkt. Mit Campingstuhl und Essen für die ersten Tage eingedeckt, haben wir Christchurch dann mit einigen Stunden Verspätung verlassen.
Auf ging’s über den State Highway Nr. 1 bis Rakaia und weiter den Thomson Track in Richtung Geraldine. Hier soll man sehr gut Kaffee trinken können laut Sigrun. Für uns gab’s nur ein coffee to go, da wir so spät dran waren. Der State Highway Nr. 79 führte uns dann durch eine bereits hügelige Landschaft zum Lake Tekapo. Ich wollte hier gar nicht mehr weg, weil’s so schön war und die Sonne schien auch, aber einige Kilometer wollten wir noch machen und sind dann an einem Parkplatz direkt am Lake Pukaki gelandet, von wo aus man bereits eine schöne Aussicht auf den Mt Cook hatte. Irgendwo hier wollten wir bleiben, aber so sicher mit wild campen waren wir nicht. Denn wild campen ist in Neuseeland zur Zeit ein großes Thema. Vor einiger Zeit hat jmd. ein Molotow Cocktail in einen Campervan geschmissen und Anschläge anderer Art sind auch verübt worden. Das kommt wohl daher, dass einige Touris sich nicht benehmen können und die Plätze wie Sau hinterlassen. Auf diesem Parkplatz haben wir Teresa (ich glaube sie hieß so) und Christoph aus Deutschland getroffen, die auch ein Plätzchen für die Nacht gesucht haben. Weiter den See entlang haben wir einen Bus gesehen und beschlossen einfach mal den Weg reinzufahren. Versteckt hinter mehreren Bäumen tauchten dann noch einige weitere Camper auf und wir haben ein wunderschönes Plätzchen direkt am See ergattert, wo wir bei einem Bierchen den Sonnenuntergang genossen haben. Teresa und Christoph sind dann noch vorbei gekommen und es gab ein Gläschen Wein und einen netten Plausch bevor wir unsere Essecke in ein Schlafzimmer verwandelt haben und ins Bett gegangen sind.
- Nach der Begegnung mit Heidi
- Mark, Sigrun, Philipp mit Sweep und Nicole
- Lake Tekapo
- An der Straße am Thomson Track
- Am Lake Pukaki, Aussicht auf Mt.Cook
- Abendbroot, was braucht man mehr….
- 1. Nacht am Lake Pukaki