23.Jan.2011 Lake Mahinapua – Kanu – Punakaiki
29. Januar 2011 von philipp
Heute ging’s mal wieder rechtzeitig los, denn wir wollten einigermaßen rechtzeitig in Punakaiki sein, um Kanu oder Kajak zu fahren. Ein Zwischenstop in Hokitika musste aber sein. Und obgleich Sonntag war, hatten die meisten Geschäfte geöffnet, um den Touris ihre Waren anzubieten. Hokitika ist die Hochburg des Grünsteins / Jade und so haben wir uns in den Geschäften und Manufakturen umgeguckt. Bei der Arbeit war zwar heute keiner, aber die Räumlichkeiten, in denen der Stein verarbeitet wird, konnten wir trotzdem besichtigen. Naja, mein Schmuck ist das jetzt nicht gerade. Ich mag grün einfach nicht….
In Hokitika war heute der erste Tag eines einwöchigen Strandskulpturenfestivals und so konnten wir diverse aus angeschwemmten Holz gebaute Skulpturen am Strand bewundern. Einige Leute waren auch fleißig am Bauen.
Weiter ging’s für uns über Greymouth (Tankstop) nach Punakaiki. An den berühmten Pancakes Felsen sind wir erstmal vorbei gefahren und haben den einzigen Kanuverleih des Ortes ausfindig gemacht. Sigrun und Mark haben uns einen Gutschein für eine Kanufahrt geschenkt, weil sie selber da nicht hinkommen würden. Naja, der Gutschein war schon ein bisschen älter, aber probieren wollten wir das. Ken, der schon etwas in die Jahre gekommene Besitzer, saß mit einem Bierchen und einem Buch vor seinem Laden und sah zunächst nicht wie ein Verantwortlicher aus. Als wir ihm dann unser Anliegen und den Gutschein gezeigt haben, meinte er, dass der schon ca. 15 Jahre alt sei, aber klar, wir könnten ein Kajak haben. Also auf ging’s mit Schuhen, wasserfestem Eimer für die Kamera, Kajak und Paddel für jeden. Ken meinte sich sogar an das Ausstellen des Gutscheins zu erinnern. Aber irgendwie fragte er uns, ob das für eine Tina oder Tine gewesen sei. Ich glaube, die hat mal mit Sigrun zusammen gearbeitet, aber so sicher waren wir uns nicht.
Ken hat uns auf der Karte noch grob den Flusslauf gezeigt und gemeint, dass zur Zeit ungewöhnlich viel Wasser da sei, was leider ziemlich grau ist, weil es vor ein paar Wochen extrem viel geregnet hat. An einer Flussgabelung Flussaufwärts könne man sehen, wie zwei Flüsse zusammenfließen, der eine total klar und sauber und der andere vom Schlamm gräulich. Eine Gruppe hatte es bis zu der Stelle am Vortag geschafft, allerdings sollte der gesamte Weg nicht ganz ungefährlich und ziemlich anstrengend sein.
Naja, mal schauen ob wir’s soweit schaffen. Das erste Stück war noch recht simpel. Breiter Fluss mit ein bisschen Gegenströmung. Die wurde aber plötzlich immer stärker bis zu einem Punkt wo eine ziemlich starke Stromschnelle zwischen einigen Felsen auftauchte. Naja, alle Kraft zusammen und versuchen. Bei einem bzw. zwei Versuchen blieb es dann auch. Ich hab’s zwar hoch geschafft, doch dort war die Strömung noch stärker und man wurde zurück, fast gegen einen Felsen gedrückt und ist wieder am Ausgangspunkt gelandet. Aber wir wollten nicht aufgeben, also an den linken Felsen ran und Kajaks rausheben. Das hat dann auch geklappt. Nach der Anstrengung haben wir auf dem Felsen erstmal ein Picknick eingelegt.
Um die Ecke kam dann ein Pärchen, die es offensichtlich auch probieren wollten. Er war schon ziemlich nah an uns dran und sah noch recht zuversichtlich aus, als Philipp ihm zurief, dass es nicht so einfach sei und ob er es probieren wolle. Er hat’s probiert und ist gekentert. Das sah zunächst nicht gut aus, er war komplett unter Wasser, das Kajak kopfüber in einem Wasserwirbel. Zum Glück ist aber nix passiert und er hat’s genau wie sie letztendlich zu uns auf den Felsen geschafft. Die weitere Fahrt haben wir dann zu viert fortgesetzt und uns immer gegenseitig geholfen. An mehreren Stellen musste man aussteigen und das Kajak kurz über Land tragen. Eine weitere ziemlich knifflige Stelle kam dann nach ein paar Kurven. Hier lagen Steine, Bäume und so weiter in dem Wasser und wir haben ziemlich lange gebraucht das Hindernis zu überwinden. Dahinter haben sich unsere Wege dann getrennt, das Pärchen ist offenbar umgekehrt, weil’s zu anstrengend wurde. Ich war auch schon ganz schön k.o.. Aber wir wollten doch den Punkt sehen, wo die Flüsse sich treffen….
Nach einigen weiteren Kurven haben wir einen Mann, der den hin und wieder am Fluss entlang laufenden Wanderweg entlang lief, gefragt wie weit es noch bis dahin sei. Als er meinte ziemlich weit, haben wir uns dann auch entschlossen umzudrehen. Wir waren schon 2 1/2 Std. unterwegs und wollten die Pancake Felsen heute noch sehen. Der Rückweg war dann allerdings richtig spaßig. Aussteigen wollten wie diesmal nicht, auch wenn einige Stromschnellen ganz schön gefährlich aussahen. Naja, Philipp ist dann doch ausgestiegen -unfreiwillig- und wurde klitschnass. An der Stelle hatten wir auf dem Hinweg noch gesagt, dass wir an dem einen Felsen rechts vorbei müssen, das hatte ich gerade noch rechtzeitig gesehen, um die Abzweigung zu nehmen, aber als ich das Philipp zurief, war’s für ihn schon zu spät und er ist in die stärkere Strömung gekommen, hat sich gedreht und ist umgekippt.
Auf dem Rückweg sind wir kurz noch an die Flussmündung ins Meer gefahren und mussten auf dem Weg zur Anlegestelle ganz schön gegen den Wind ackern. Trotz der Anstrengung war’s sehr lustig und schön.
In Punakaiki gibt’s einen Campingplatz (Punkakaiki Beach Camp), den wir angesteuert haben und uns erstmal Bratkartoffeln mit Spiegelei gemacht haben. Zum Sonnenuntergang ging’s dann zu Fuß zu den Pancake Rocks. „Durch den Prozess der Schichtverwitterung, das so genannte „Stylobedding“, hat der Dolomite Point-Kalkstein die Form von dicken Pfannkuchenstapeln angenommen. Bei Flut strömt das Meer in Aushöhlungen hinein und schießt dann brüllend aus Spritzlöchern ins Freie“ (Zitat: Lonely Planet). Das Meer war leider so ruhig, dass wir das Herausspritzen nicht beobachten konnten, dafür gab’s einen grandiosen Sonnenuntergang und der Himmel wurde ganz rosa.
Zurück im Camper haben wir noch einen Film angefangen (wir hatten ja wieder richtigen Strom), aber wir waren beide so k.o., dass wir frühzeitig abgebrochen haben.
- Weiße Blümchen auf grünem Moos. Sieht künstilch aus, ist es aber nicht.
- Vielen Dank an Sigrun und Marc, die uns diesen Trip ermöglicht haben.
- Traumkulisse auf dem Weg zurück zum Campingplatz
- Philipp, im Kajak. Minuten zuvor ist er noch an einer Stromschnelle unter Wassergezogen worden.
- Philipp beim Sonnenuntergang
- Nicole in Ihrem Porsche.
- Nicole beim Sonnenuntergang
- Nach dem Abendessen hatten wir uns doch noch aufgerafft, den Sonnuntergang an den Pancakes anzuschauen.
- Küste in Punakaiki
- Die Treppe hoch zu den Pancake Rocks
- Die tosende See peitscht gegen die Küstenfelsen.
- Die Pancakerocks von Punakaiki bei Sonnenuntergang.
- Die Küste vor Punakaiki in der Abendsonne.
- Der Engländer und die Spanierin…hatten es beide nicht so wirklich drauf.
- Das sind die berühmten Pancake Rocks von Punakaiki