14.&15.Nov.2010 Fahrt von Kanchanaburi über Bangkok nach Chiang Mai
17. November 2010 von philipp
Die Wasserfälle von Gestern sind uns echt im Gedächtnis geblieben und wir haben von wunderschönen Plätzen im Dschungel Thailands geträumt, die in den nächsten Tagen auf uns warten würden. Heute ging es nämlich weiter Richtung Norden. Nach Chiang Mai. Um dort hin zu gelangen, mussten wir aber ersteinmal wieder zurück nach Bangkok, um von dort den Nachtzug der Northern Line zu erwischen. Aber der Reihe nach:
Nach einem gemütlichen Frühstück und einem kleinen Einkauf im 7/11 hatte uns der Fahrer des Minivans (16 Sitzer) in unserem Hostel am Fluss abgeholt. Ein Pärchen saß schon drin, also konnten wir unsere Plätze frei wählen. Dann wurden es aber immer mehr Reisende. Zum Schluss war jeder Sitz besetzt und das Gepäck musste im Gang gestapelt werden, weil sogar die Klappsitze im Kofferraum als Sitzplätze genutzt wurden. Es war ziemlich warm und die Sonne drückte durchs Fenster, während die Klimaanlage auf Hochtouren lief. Dem Fahrstil des Fahrers war es zu verdanken, dass wir zwei Stunden später in Bankgkok angekommen sind. Da waren schon einige Manöver dabei, die ihn in Deutschland den Führerschein gekostet hätten. Naja, andere Länder andere Sitten.
Start
Umsteigen
Ziel
Am Hauptbahnhof Huan Lamphong angekommen hatten wir uns zuerst einmal um das Zugticket gekümmert. Ein Zug mit Ventilator wäre erst um 22:00 gefahren, also mussten wir wohl oder übel für den Luxus eines Aircon-Zugs bezahlen, der schon um 19:35 den Bahnhof verlassen sollte. Die zwei Stunden Wartezeit haben wir mit einem Snack im Bahnhofsrestaurant überbrückt und von dort aus bestens das Treiben der Reisenden beobachten können. Eine Pfadfindergruppe mit ca. 250 Teilnehmern hatte mit Mühe und Not versucht, alle Abenteurer beisammen zu halten. Um Punkt 18:00 Uhr schallte auf einmal ein lauter Pfiff durch die Halle und wie aus Geisterhand stand mit wenigen Ausnahmen jeder Wartende auf, stand stramm mit den Händen an der Seite und starrte auf das Portrait des Königs, welches an einer Seite der Bahnhofshalle prangert. Für eine Minute ertönte eine Art Hymne, gefolgt von einem zweiten Pfiff. Dann tat jeder wieder so, als wär nichts passiert. Wie gesagt, andere Länder andere Sitten.
Um den Zug nicht zu verpassen, hatten wir uns auf in Richtung Plattform 5 gemacht. Der Zug stand schon bereit und so hatten wir keine Mühe, unseren Schlafwagen Nr. 8 ausfindig zu machen. Kurz nachdem wir unser Gepäck verstaut und unsere Plätze eingenommen hatten, stellte sich uns unser Zugbegleiter für die nächsten Stunden vor. Nathalie! Ehm…nein…kein Fehler! Unser Zugbegleiter Nathalie. Da bekommt das Wort Túk-Túk eine ganz andere Bedeutung. Tom und Sam, zwei Sitznachbarn aus England und Schweden hatten sofort einen heißen Draht zu Nathalie und so hatten wir eine Menge Spaß. Eines hatte nur mächtig gestört: Wir hatten uns noch nicht von der Stelle bewegt. Mittlerweile war es 21:00 Uhr und der Zug hatte schon über 1 1/2 Stunden Verspätung. Tom hatte schnell die Lage gecheckt und sich als Ingenieur ausgegeben. Dann stand das Problem fest: „Engine No. 5 was broken“! Da Tom natürlich kein Ingenieur war, sondern ein Lehrer, der lange in Japan und Australien gelebt hatte, dauerte es noch eine weitere halbe Stunde bis wir den Bahnhof endlich verlassen hatten. Nathalie hatte uns mit reichlich Chang-Bier eingedeckt und wir hatten Tom und Sam über ihre Erfahrungen in Australien und Neuseeland ausgequetscht. Dann gingen die Lichter langsam aus und in allen Kojen wurde es ruhig. In der Hoffnung, die Verspätung über Nacht vielleicht wieder aufgeholt zu haben, sind wir aufgewacht und hatten unseren Frühstückskaffee von Nathalie serviert bekommen. Dann kam aber die erste Ansage, dass wir in etwa drei Stunden Verspätung haben würden. Dabei sollte es aber nicht bleiben…
Mit knappen sechs Stunden Verspätung sind wir letztendlich in Chiang Mai angekommen. Nach einem kurzen Telefonat stand dann auch fest, dass unser voher reserviertes Hostel ausgebucht war. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als uns nach etwas anderem umzuschauen. Sam und Tom waren mitlerweile auf ein sehr günstiges Angebot gestoßen. 200 Baht für ein Doppelzimmer mit Ventilator und heißer Dusche. Nur der Name klang etwas seltsam. Das „Mr. Whisky Guesthouse“ hat den Slogan „You’re never drunk alone!“ Hier hatte uns mehr der Preis, als der Slogan überzeugt. Also ging es zu viert mit Rucksack und Daypack in das túk-túk von Joy, die uns sicher durch den Verkehr Chiang Mais ins Mr. Whiskys gebracht hat.
Das Zimmer war okay und so hatten wir uns erst einmal aufgemacht, eine geeignete Treckingtour für die nächsten Tage zu finden. Das Angebot hier in Chiang Mai ist riesig und die Anbierter unterbieten sich teilweise gegenseitig. Das führt dazu, dass immer mehr Teilnehmer für eine Tour benötigt werden, um die Tour für den Veranstalter noch profitabel zu machen. Der Besitzer unseres Hostels verfolgt dort eine andere Philosophie. Er hält wenig von diesen touristischen Touren, die jeden Tag in das gleiche Gebiet zu den gleichen Bergvölkern starten. Dort ist man mit 20 Personen unterwegs und wird für den günstigen Preis ziemlich krass abgefertigt. Chai hingegen arbeitet seit 28 Jahren in diesem Business und hat sich ein eigenes Konzept ausgearbeite. Er hat sogar zwei eigene Elefanten und geht nie öfters als zwei Mal die Woche mit maximal 10 Personen in den Dschungel. Der Preis hatte es allerdings auch in sich. Anstatt ca. 1.200 Baht für eine touristische Tour, verlangt er 6.500 Baht für seine Special Tour. Da mussten wir erstmal schlucken und haben die Situation beim Abendessen in einem vegetarischen Thai-Restaurant (AUM Vegetarian Restaurant) besprochen.
…bisher ist mir nicht langweilig geworden, tolle Reiseberichte untermalt mit ein paar Bildern – mehr kann man nicht erwarten.
Bis zum nächsten Bericht…