Nikki's und Philipp's Weltreise

Der Wecker hat um 04:30 Uhr geklingelt (hilfe, schon wieder Frühwoche?), schließlich wollten wir uns den im Lonely Planet als großartig beschriebenen Sonnenaufgang am Ankor Wat ansehen. Um 05:00 Uhr standen wir als wie abgemacht im Stockdunkeln vor unserem Guesthouse. Aber wer war nicht da? Lucky, unser Fahrer. Der Typ, der da rumlief konnte nicht wirklich Englisch und auf die am Vorabend von den Schwedinnen angekündigte Unpünklichkeit bzw. Nichtverfügbarkeit hatten wir nicht wirklich Lust. Wir wollten den Sonnenaufgang schließlich nicht verpassen. Philipp war drauf und dran an die Straße zu gehen und sich ein eigenes Túk-túk zu organisieren. Der Typ meinte dann aber 5 minutes und tatsächlich fuhr Lucky um die Ecke.

Erster Stop war dann das Ticketcenter. Dort gab es auf der einen Seite Ein-Tages- auf der anderen Seite Drei-Tages-Pässe. Da wir zwei Tage hier sind, wollten wir den drei Tages Pass nehmen (Kosten p.P. 40 US$, ganz schön happig). Als ich dann mit einer angeblich zu alten Dollarnote bezahlen wollte, wurde diese abgelehnt. Andere Dollarnoten hatte ich aber nicht dabei, also doch auf die andere Seite und nur ein Tagesticket. Hier haben wir’s doch glatt nochmal mit der Dollarnote probiert und nun ging’s irgendwie doch, also wieder auf die andere Seite und wir haben doch ein drei Tagesticket bekommen. Weiter ging’s zum Ankor Wat. Lucky meinte, er wartet an der Seite auf uns.

Offensichtlich stand der Tip mit dem Sonnenaufgang nicht nur in unserem Reiseführer, denn es wimmelte nur so von Touris, die das beste Bild knipsen wollten. Und so haben wir uns damit abgefunden den Anblick mit einigen tausenden zu teilen. Unsere Fotos sind ganz ok geworden. In Wirklichkeit war es echt nett anzusehen, aber nicht soooo spektakulär, wie wir dachten. Lag vielleicht auch an dem dunstigen Wetter.

Anschließend haben wir uns aufgemacht, den Tempel zu erkunden. Er ist das größte sakrale Bauwerk der Welt und wurde von Suryavarman II (1112-52) zu Ehren seiner Schutzgottheit Vishnu und als dessen Grabtempel errichtet. Es beseht aus drei Ebenen mit einem zentralen Turm (31m über der 3.Ebenen und 55m über dem Boden) in der Mitte. Es war schon gewaltig, wenn man sich vorstellt, dass das alles vor so vielen Jahren erbaut wurde. Gemütlich sind wir durch die verzierten Gänge und Galerien gegangen. Hier haben sich die Touris durch die Größe ganz gut verteilt. An der Außenmauer haben wir ein paar Affen herumturnen sehen und sind dann zu Lucky zurück geschlendert.

Im túk-túk ging’s wenige Kilometer weiter zum Ankor Thom. Auf dem Weg haben wir eine ältere Frau aufgegabelt und sie an einen Stand abgesetzt. Nun war es schon irgendwas zwischen 7:00 und 8:00 Uhr und wir wollten uns für die weitere Erkundungstour durch die Tempelanlagen stärken. Frühstück gab’s an einem der Stände. Und entgegen unserer Erwartungen, dass Kambodscha noch günsitger als Thailand sei, haben wir hier satte 8 US$ für das Frühstück bezahlen müssen.
Nun stand Bayon, ein von Jayavarman VII im Jahr 1200 erbauten Tempel im Mittelpunkt der Stadt Ankor Thom, auf dem Programm. Ankor Thom ist übrigens eine befestigte Stadt mit 5 Toren. Die Stadtmauern erstrecken sich über 12km und sind an jeder Stelle 6m hoch und 8m breit. Im Tempel Bayon sind 216 Gesichter des Avalokiteshvara zu entdecken, die die Besucher anstarren sollen. Einige Historiker behaupten, die Gesichter hätten Ähnlichkeit mit dem großen König und dieser hatte so seine Untertanen im Auge.

Naja dann ging’s zu den Terrassen der Elefanten und denen des Leprakönigs und den umliegenden Tempeln. Ich beschreibe jetzt mal nicht alle, da ich im Moment nicht so viel Zeit habe. Erwähnenswert ist aber noch der Tempel Ta Prohm. Hier wächst der Dschungel langsam wieder zu und die Bäume schlängeln sich um die Gebäude. Sieht echt gigantisch aus. Außerdem ist hier ja „Tomb Raider“ und „Two Brothers“ gedreht worden. Jeder wollte ein Foto vor dem berühmten Baum und eines ohne Menschen zu bekommen war etwas schwierig. Man hat sich ein bißchen wie Indiana Jones gefühlt und gedacht, dass sich in den Gängen bei Berührung der Steine sich gleich ein Geheimgang öffnen müsste. Haben wir aber nicht gefunden *g*.

Im Anschluss an Ta Prohm hatten wir eine kleien Disskussion mit „Lucky“, denn er wollte uns zu irgend ’nem Fluss mit Hausbooten und Krokodilfarm bringen was weiter weg war und wofür wir extra zahlen sollen, aber wir wollten noch andere Tempel weiter nördlich sehen. Er meinte nur die kleine Tour wäre inklusive. Aber ich hatte ja ein Tag vorher mit so’nem Typen von unserem Hostel gesprochen und der meinte, alles in dem Bereich Ankor Thom und Ankort Wat und die Rolous Gruppe wäre im Preis mit drin. Schlussendlich hat er uns dann auch noch zu dem Tempeln Preah Khan und Preah Neak Pean gefahren und zum Sonnenuntergang ging’s zurück ins Hostel. Dort nochmal die gleiche Disskussion mit der Kohle, aber wir haben dann nur 15 US$ gezahlt und man hat sich damit zufrieden gegeben.  In den Tempelanlagen laufen übrigens überall Kinder rum versuchen einem Postkarten, selbstgebastelte Flöten oder Papieranhänger für 1US$ zu verkaufen. Die Armut hier ist schon merklich größer als in Thailand. Das haben wir auch abends auf der Straße erfahren, als zwei Kinder ankamen und mich an der Hand festgehalten haben und meinten „Please, bye me some food“. Man fühlt sich schon ein bißchen unwohl bzw. hilflos, weil man halt nicht jedem etwas kaufen oder abkaufen kann.

Abends sind wir dann nochmal mit dem túk-túk in die Stadt ins Butterflies Garden Restaurant gegangen. Ein Restaurant, wo angeblich tausende Schmetterlinge im Garten rumfligen. Wir haben nicht einen gesehen: war vielleicht zu spät… Aber die Einnahmen unterstützen gute Zwecke. Also gut, dass wir da waren.

Bei einem Spaziergang durch die Bar Street und Umgebung hat Philipp für seinen Kumpel einen weiteren Magneten erstanden und mit Handeln einen ziemlich guten Preis erstanden. Hier kamen übrigens die Kinder auf uns zu.

Auf der Straße haben wir dann einen túk-túk Fahrer angehalten, der für uns nochmal am Supermarkt angehalten hat und der super nett und lustig war. Den haben wir gleich mal gefragt, ob er an nächsten Tag schon was vorhat, oder ob er uns rumfahren würde. Und abgemacht, um 11:00Uhr sollte Treffpunkt sein und er wollte weniger Geld haben als die komische Gang in unserem Hostel.