22.Jan.2011 Lake Paringa – Fox Gletscher – Lake Mahinapua
29. Januar 2011 von philipp
Heute sollte es eisig werden. Wir hatten uns am frühen Morgen auf den Weg in die Gletscherregion der Westküste gemacht. Gemeinsam mit einem weiteren Gletscher in Argentinien sind die zwei Gletscher „Fox“ und „Franz Joseph“ die einzigen, die in solch einer niedrigen Höhe zu finden sind. Alle weiteren, die in den Alpen, den Rocky-Mountains oder anderen Gebirgen zu Hause sind, befinden sich in weit aus höheren Ebenen.
Diese galt es also zu besichtigen. Da uns die Straße zuerst durch die Fox Region geführt hatte, hielten wir hier an, um uns über die Möglichkeiten einer Gletscherwanderung zu informieren. Nach einem kurzen Informationsgespräch im Hause der „Fox Glacier Guides“ hatten wir eine Halbtagestour für den Nachmittag gebucht.
Irgendwie mussten wir die drei Stunden bis zum Tourstart überbrücken. Also hatten wir noch schnell einen Abstecher an den Lake Matheson gemacht. Hier soll man früh Morgens und am späten Nachmittag eine perfekte Spiegelung des Fox Gletschers im Wasser des Sees sehen können. Leider waren wir am Mittag da und die Sonne stand sehr ungünstig. Zudem war es ziemlich windig, so dass die Wasseroberfläche sehr rau war. Doch damit noch nicht genug. Auch der Gletscher selbst war in einer dicken Wolkenfront versteckt, so dass wir nur erahnen konnten, wo wir in wenigen Stunden wandern würden.
Um halb zwei ging es dann los. Jono war unser Guide und diesmal konnte unser Führer wirklich mit seinem Fachwissen überzeugen. Jono hatten uns jede Menge spannender Geschichten erzählt. Wie vor einigen Jahren ein unbemanntes Flugzeug in den Gletscher gestürzt ist, oder wie die Eisprinzessin mit ihren Tränen die beiden Gletscher Fox und Franz Josef formte. Gemeinsam mit ihm und 12 Teilnehmern haben wir die Challenge angenommen und sind auf den Gletscher gestiegen. Der Weg auf den „Fox“ führte uns durch ein riesiges Flussbett, das vor 30 Jahren vom schrumpfenden Gletscher geformt wurde. Derzeit schrumpft der Gletscher. Vor nicht all zu langer Zeit aber, ist er gewachsen und hatte bis zu 5 Meter am Tag an Länge gewonnen. Wir sind weiter durch einen feuchten Regenwald gewandert, bis wir dann kurz vor der Gletscherzunge standen. Hier mussten wir unsere Spikes unter die Schuhe schnallen, damit wir im Eis genügend Halt haben würden. Dann endlich ging es ab auf den Gletscher. Das war echt imposant, die Eistreppen hinaufzusteigen und zu wissen, dass das Eis unter einem min. 150 Meter dick ist. Jono hatte uns jede Menge Fakten erklärt, z.B. wie sich das Eis fortbewegt und wie hier mehrere Menschen durch ihre Unachtsamkeit ihr Leben gelassen haben. Nach einer Stunde auf dem Eis sind wir wieder hinabgestiegen und zurück zum Parkplatz gegangen, von wo aus uns ein Bus zurück ins Dorf gebracht hatte. Die vier Stunden hatten uns eine ganze Menge Energie geraubt. Also sind wir erstmal in ein Café um uns für die Weiterfahrt zu stärken.
Dann ging die Fahrt weiter bis kurz vor das 150 Km entfernte Hokitika. Hier am Lake Mahinapua übernachten wir heute, um uns morgen früh auf den Weg nach Punakaiki zu machen.