02.Febr.2011 Taupo – Rotorua – Te Puia – Peter
11. Februar 2011 von nicole
Aufgewacht vom Weckruf der Hühner, erwartete uns ein weiterer sonniger Tag. Vom Campingplatz oder besser gesagt, von der Tierfarm aus sind wir auf dem Highway Nr. 1 in Richtung Norden nach „Orakei Korako“ gefahren.
Dieser Ort ist als einer der vielen Orte mit geothermischer Aktivität in der Region bekannt. Anders ausgedrückt, hier kann es ganz schön warm werden, wenn man nicht aufpasst. Mit einem Boot ging es auf die andere Seite des Flusses. Dort konnte man schon das heiße Wasser sehen, wie es dampfend über das Gestein in den Fluss floss. Über einen sicheren Steg durch die Thermalwüste geleitet, sind wir weiter zu den Geysiren gegangen, die hier je nach belieben kochend heißes Wasser bis zu acht Meter in die Luft spucken. Leider war aber bis auf ein wenig Geblubber nichts zu sehen. Der Weg führte uns insgesamt über 2km durch den Park und hier und dort waren Aussichtspunkte, von wo aus man einen Blick auf blubbernde Matschlöcher, blubbernde Geysiere oder dampfende Löcher im Boden hatte. Hier konnte man auch bis zu einem Eingang einer Höhle gehen, in der ein kleiner Teich den Maoridamen in früheren Jahren als Spiegel gedient haben soll. Wieder auf der anderen Seite angekommen, hatten wir erstmal die Nase voll vom Schwefelgeruch der Matschlöcher.
Dieser Geruch hatte sich aber eher noch verstärkt, je näher wir nach Rotorua gekommen sind. Dieser Ort ist dafür bekannt, etwas streng zu riechen, was auf die vielen Orte mit geothermischer Aktivität zurückzuführen ist. Da wir noch immer nicht einen richtigen Geysir beim Spucken zugeschaut hatten, und auch einmal ein Maoridorf von innen sehen wollten, sind wir nach Te Puia gefahren. Dieses Maoridorf ist sehr sehr touristisch ausgelegt und fertigt mehrere hundert Touris am Tag ab. Es wurde uns aber von Sigrun empfohlen und so hatten wir gerne die 53$ pro Person berappt, um eine Führung durch das Dorf inklusive Tanzvorstellung mitzuerleben. Die Tour war sehr informativ. Unser Guide war eine Maorifrau mit einem ellenlangen Namen. Alles was ich davon behalten konnte war der Teil „motherfucker“….klang zumindest genau so!!! Sie hatte uns durch das Dorf geführt und auch die Schnitz- und Webwerkstatt gezeigt, in welcher junge Maoris in das Kunsthandwerk des Schnitzens und Webens eingeführt werden. Hier in Te Puia hatten wir dann endlich auch unseren Geysir spucken gesehen. Insgesamt sind während unserer Zeit im Dorf sogar drei Geysire ausgebrochen. Zwei von ihnen mehrmals. Es war sehr imposant anzuschauen, wie ohne eine Pause für ca. 20 Minuten mehr und mehr heißes Wasser bis zu 10 Meter in die Luft gespuckt wird und zum größten Teil zu Wasserdampf verpufft.
Die Tanzvorstellung der Einheimischen war auch sehr nett anzugucken. Hier hatten vier Männer und drei Frauen in traditioneller Kleidung kulturelle Tänze vorgeführt und für die ca. 200 Besucher gesungen und getanzt. Während der Vorstellung wurde auch der weltberühmte Hakka Tanz aufgeführt, welcher den Gegner vor einem Kampf einschüchtern sollte. Diesen Tanz führt das Rugbyteam der All Blacks noch heute vor jedem Spiel der Nationalmannschaft auf.
Nach der Vorstellung hatten wir im Kiwigehege dann noch einen echten Kiwi zu Gesicht bekommen, bevor wir Te Puia wieder verlassen hatten.
Vom Maoridorf sind wir mit zwei kleinen Zwischenstopps bei Pick´n Save und Mc. Donalds nach Tirau gefahren, wo wir auf dem, in der Karte eingezeichneten, Campingplatz übernachten wollten. Leider war dieser nur nicht aufzufinden. Eigentlich brauchen wir ja nur einen ebenen Platz, wo wir uns hinstellen können. Doch alle Plätze an der Straße gehörten zu irgendwelchen Farmen oder Bauernhöfen. Wo dürfen wir uns also einfach so hinstellen? Wildcamping ohne Toilette an Board ist in Neuseeland nämlich verboten.
Als Nicole an einer Auffahrt angehalten hatte, bin ich ausgestiegen und einfach mal den Driveway hochgegangen. Ein Mann kam mir entgegen und hatte mich ganz freundlich gegrüßt. Nach einem kurzen Gespräch, indem ich ihn fragte, wo denn nun dieser Campingplatz sein könnte, bat er uns an, direkt auf seinem Hof zu parken und dort zu übernachten. Benutzung seiner Toilette mit eingeschlossen. Ziemlich cool und ganz kostenlos. 🙂 Perfekt!
Wir hatten uns noch kurz mit Pete über seine Sattlerei und seine Pferdchen unterhalten, die ebenfalls im Garten waren und sind dann in unseren Van gekrabbelt.